Der Geburtstag meines Sohnes stand vor der Türe und ich war auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für einen besonderen kleinen Mann: ein eigener Baum für das Kinderzimmer aus Holz!
Lasst den Baum wachsen a la Michelangelo
Wie man vielleicht in anderen Beiträgen bereits lesen konnte, wurde mit der Zeit aus meinem „Herrenzimmer“ ein Arbeitszimmer/Kinderzimmer/Männerzimmer (siehe Arbeitszimmer & Kinderzimmer ). Übrig geblieben ist eine recht kahle Wand hinter der neuen Bodenmatratze. Der Plan war also schnell gefasst, es muss eine adäquate Dekoration mit Mehrwert erfolgen. Also als erstes eine Skizze eines Baumes, der an die Wand kommen und einige kleine Überraschungen enthalten soll. Dann eine Fichten-3 Schichtplatte aus dem Lager und mittels eines aufgezeichneten Rasters die groben Abmessungen auf das Holz übertragen. Diese Technik des Übertragens von großen Motiven kommt (meines Wissens nach) aus der Malerei.
Die Stichsäge formt den Baum
Jetzt kommt die Stichsäge zum Einsatz. Ich habe hier meine brandneue Pendelhubstichsäge intensiv testen können und war sehr zufrieden mit der resultierenden Qualität.
Damit ich einige Features und Überraschungen einbauen konnte, musste nun der ganze Baum „nochmal“ ausgesägt werden, um die Konstruktion aufzudoppeln. Dadurch wurde der Baum rund 3,8 cm dick, was ihm auch mehr Dreidimensionalität verleiht. Ich habe aber nicht alles exakt so ausgeschnitten wie bei der oberen Platte, sondern mit einigen Abweichungen, um den Tiefeneffekt zu erhöhen. Die zweite Ebene habe ich aus den Resten der Abschnitte zugeschnitten. Dabei habe ich sie mit einem Überstand von ca. 2mm ausgeschnitten, dann mit der oberen Platte verschraubt und anschließend mit einem Anlauffräser die Kontur exakt nachgefräst.
Baumdetails: Mäuse-Labyrinth-Wurzeln und Ameisen
Die grobe Arbeit war also gemacht, aber jetzt musste das Ganze ein bisschen interessanter für Kinder gemacht werden. Also habe ich ein kleine Bahn in Spiralform für eine Maus eingefräst, ein kleines Ameisennest hinter etwas Plexiglas im Wurzelbereich versteckt und zwei Höhlen im Wurzelballen mit Boden und Durchwurzelung eingebaut. Für die Wurzeln habe ich den Verlauf für das Seil ausgefräst und dann schließend mit einem E-Tacker das Seil fixiert. Für die Rückwände der Höhlen kamen die Fräse und die Bandsäge zum Einsatz. Das Ameisennest ist eine Mahagoni Einlegeplatte, die ein „Gangsystem“ eingefräst wurde.
Eine Maus schaut aus dem Baum
Den gewundenen Gang sollte eine kleine Maus bewohnen. Daher ging es an die Drechselbank, wo aus einem Kantel Kirschenholz und etwas Leder ein kleines Mäuschen entstand. Ich habe dafür den Boden vom Drechselstück abgetrennt und eine Einlassschraubmuffe eingelassen. Den Spiralkanal habe ich auf der Rückseite breiter aufgefräst, dadurch kann eine M8 Schraube in die Mutter eingeschraubt werden und der Schraubenkopf läuft in dieser breiteren Nut, ohne das die Maus herausfällt. So kann das kleine Mäuschen auf dem Spiralpfad bewegt werden.
„Hallo, meine Name ist Leo die kleine Maus. Ich bin aus Kirsche und habe Lederohren“
Servus LEO !
Der Kinderzimmerbaum wächst…
Jetzt noch aus grünen Kunststoffplatten die Baumkrone ausschneiden und mit kleineren Tricks das „Blattgrün“ auf verschiedenen Ebenen verdeckt anschrauben. Es gibt noch einige Deails, wie „Baumhaken“ und Astlöcher zu entdecken. Nach wenigen Tagen wurde der Baum bereits durch einige Bewohner besiedelt, der Specht aus Moosgummi, dem Piratenlöwen „Löwi“ und der kleinen Tapirlady „Lilly“, sie haben ihr neues Habitat anscheinend gut angenommen.
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG mein Sohn, in Liebe dein Papa !
Schritt für Schritt, äh Schnitt für Schnitt in die fantastische Welt klein Leopolds, aller Leopolde und Leopoldinnen an der Hand,äh Säge genommen. Bitte mehr davon!! Ein kleiner Stallfür mich) oder eine Walgeschichte. Da will man noch Kind sein, oder ein Erschaffer dieser zauberhaften Welt.
Großartig!