Epoxidharz-Massivholztisch, oder Eiche und Ahorn machen Liebe !

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Ein extra tiefer Massivholz Arbeitstisch aus Eiche & Ahorn, Rohstahl und mit Epoxidharz, der gleichzeitig Platz spart, mit integriertem Kabel- Management und feinen Details. Cultor ist zurück, und das fulminant!

Liebe Leser, in letzter Zeit war es etwas still, aber nur was neue Projekte auf diesem Blog betrifft. Neuer Job, das Papa-Dasein und zu wenig Platz in der Wohnung haben in letzter Zeit die Werkstatt zu einem stillen Ort gemacht. Aber keine Sorge, es wurden einige Wohnungsprojekte umgesetzt, aber schnöden Ikea-Regalbau (WAAAAS Cultor und IKEA???) zu dokumentieren ist natürlich weniger spannend. Mein Arbeitszimmer wird für den kleinen Racker Leopold zum Spielzimmer, aber dank COVID19ff(fffff….) muss die Home-Office-Kapazität erhalten bleiben. Also entsteht einer platzsparender Arbeitstisch, der extra tief ist, da das Dual-Monitor Setup aus egozentrischen Jungjahren weichen muss… für einen völlig übetriebenen 38″ Single-Monitor (Papa braucht es !)

Schlaue Leute würden jetzt sagen „schneide doch einfach deinen alten Tisch ab und zack fertig. *Diabolisches Lachen* wir sind in Cultors Revier und hier ist nichts einfach… Hand drauf 😉

Nachdem ich in einem meiner letzten Beträge (siehe hier: Esstisch aus Kirschholz) sehr ausführlich die Konstruktion eines Tischbaues beschrieben haben, werde ich es in diesem Beitrag etwas anders angehen. Etwas weniger Details, etwas mehr Bilder. Jaja, es geht ja gleich los – oder wie ein Freund von mir sagen würde: „den Sche*** liest ja eh keiner, aber die Bilder sind geil“…

Eiche und Ahorn sehen sich tief in die Augen, was dann passiert wirst du nicht glauben…

Die Kurzfassung: auftrennen-Kante hobeln-sägen-wieder hobeln-sägen-dickenhobeln-leimen

Erotisches von der Holzfront: Unglaublich aber diese freche Eiche hat sich doch glatt an den Ahorn geleimt. Aus Holzmangel ja doch sicherlich wohl nicht… es muss Liebe sein, oder liegt es doch an den hübschen Astaugen und an den engstehenden Holzringen #hot

Nach diesem bilderreichen Schnelldurchlauf war die Arbeitsplatte also fertig. Das Format beträgt 120cm Breite und 82cm Tiefe. Die hohe Tiefe ist für den Sitzabstand zu dem großen Monitor nötig. Auf ein paar Details möchte ich noch eingehen. Ich habe an der vorderen Kante eine Schräge aufgehobelt, da ich es persönlich nicht mag, am Handgelenk/Unterarm immer eine „scharfe“ Kante zu haben. So ist die Kante ergonomisch geformt.

Epoxidharz: das erste Mal ist nie besonders schön oder sauber

Was macht man, wenn man eigentlich keine Zeit hat, fertig werden sollte und es einfache und erprobte Lösungen gibt? Richtig! Man probiert etwas völlig Neues! Na klar, die Spalten und Astlöcher müssen verschlossen werden, dafür gibt es drei Lösungen:

  • Ausfräsen und Holzteil einleimen
  • Auskitten mit Holzkitt (eher für kleine Schadstellen)
  • Expoxidharz vergießen

Die Vorbereitung zum Vergießen ist essenziell! Zuerst alles reinigen (sonst schwimmt es später auf), dann die Stellen, die vergossen werden, an der Unterseite mit beschichteten Hartfaserplatten abdecken. Damit diese sich nicht lösen, habe ich sie mit einem E-Tacker vorübergehend befestigt. Danach nochmal mit 2 Lagen Klebeband abgedichtet. Dann das Harz mischen (2:1 bei meinem Harz) und etwas schwarze Farbe beigeben, danach vergießen. Ich hatte nicht viel Zeit, um Fotos von diesem Prozess zu machen, da die Verarbeitungszeit mitspielt. Da auch die Gießhöhe eine Rolle spielt, beachtet dies immer bei der Verarbeitung, denn es entsteht Hitze bei der Reaktion! Die aufsteigenden Luftblasen, lassen sich am besten mit einem Heißluftföhn entfernen.

Fazit: Es ist eine unglaublich klebrige Angelegenheit. Im Nachhinein hat es viel Zeit gekostet, war nicht gerade billig und die Verarbeitung will gekonnt sein. Man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen, so „easy“, wie in manch Videos dargestellt, ist es auf jeden Fall nicht, man muss schon einiges wissen und beachten. Bei Fragen kann sich jeder gerne bei mir melden – ich tröste auch, wenn es schief gegangen ist 😉 -> Kontakt

Der PC Halter:

Um möglichst Platz zu sparen und künftig mit dem Staubsauger gut werken zu können, habe ich mich entschlossen, meinen PC von der Tischplatte abzuhängen. Dazu habe ich sogenannte „Einschraubmuffen“ in die Platte eingeschraubt und dann Gewinde in Rohstahlstangen eingeschnitten, um damit den Träger abzuhängen.

Der Träger

Trägerstäbe aus Rohstahl & Einschraubmuffen

Damit der Träger von der Abreitsplatte abgehängt wird, habe ich vier Rohstahlstäbe (8mm Durchmesser) mit Gewinden versehen. Das Schneidöl hier nicht vergessen, und in Qualitätswerkzeug investieren -> siehe Bild 🙁 wer zur Hölle glaubt, dass es ein „Gute Idee“ ist, den Rahmen aus Zinkguss zu machen ?!

Am Träger werden sie durch die Löcher geführt und mit M8 Muttern gesichert. In der Arbeitsplatte werden sie mit Einschraubmuffen befestigt. Die Einschraubmuffen drehe ich mit dieser selbstgebauten, sehr simplen Vorrichtung ein. Meistens sind die Muffen aus zu weichem Stahl, als dass es funktionieren würden Sie direkt einzudrehen (mit einem Inbus oder Schlitzschraubendreher). Ich setze hier auf meine Eigenkonstruktion. Dabei wird die Muffe auf eine Schraube aufgeschraubt und mit einer Mutter gesichert. Dann wird sie einfach aber senkrecht mit einer Ratsche eingedreht. Klappt perfekt !

Tipp: in Hartholz das Bohrloch mit etwas Aceton oder Öl tränken, damit die Fasern aufweichen und die Einschraubmuffe leichter eingedreht werden kann

Jetzt kann alles geölt werden. Damit es gut pflegbar bleibt, habe ich Arbeitsplattenöl verwendet, welches sehr strapazierfähig ist. Ist die Holzmaserung nicht ein Traum?!

Zusammenbau und Montage des Arbeitstisches

Nun kann alles zusammengesetzt werden. Der Tisch hat auf nur einer Seite einen Tischfuß aus lackiertem Rohstahl. An der anderen Seite ist er mit einer Leiste direkt an die Wand angeschraubt. Da es sich um eine Rigipswand handelt, habe ich hier Hohlwanddübel aus Metall verwendet.

Zusätzlich habe ich noch einen Kabeldurchlass und einen abgehängten Kabelkanal für das Kabel-Management installiert.

Finaler Aufbau: Ein Arbeitstisch mit PC Halter

Und fertig ist der neue Papa-Arbeitsplatz im zukünftigen Kinderzimmer, fehlt nur noch der Rest. Oh Gott, vielleicht sollte ich doch lieber einfach zum IKEA fahren – NEIN wir könnten doch sogar unser Holz selber im Wald schlagen …

Werte Leser, ich unterbreche an dieser Stelle bevor es wieder eskaliert… bleiben Sie mir gewogen, euer Cultor

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. ingrid+Bauer

    unglaublich was man mit Hirn und Geschick machen kann. Jedes simple Möbel wird zu einem Trauerspiel, öffnet gleichzeitig eine Vorstellung persönlicher Möbel und Wohnträume. Nicht zu vergessen die dazu erforderlichen Werkzeuge, Maschinen bis zum Schraubendreher. Ich habe überlegt wie viele Berufskategorien mein Sohn beherrscht. Natürlich weiß ich, dass er selbst die Nähmaschine beherrscht. Bei uns im Garten wartet ja noch Leopold Nussi auf seine Verarbeitung. Unser alter Nussbaum musste heuer wegen Sturmschäden der Krone beraubt werden. Wunderschön wäre, wenn mein Sohn daraus ein Familienstück fertigt. Mir ist alles recht, da jedes Stück wunderschön, funktional ist . Mir die Luft vor Stolz kurz wegnimmt!!1

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