Zum Geburtstag meines Neffen habe ich einen Schwur abgelegt, ihm einen Wikinger-Schild zu bauen. Natürlich ging es sofort in die Werkstatt, um einen kleinen Krieger hoffentlich glücklich zu machen.
Einschub: Die Psyche eines Jungvaters
Wir lieben unsere Kinder. Eigentlich braucht dieser Satz zwar keine Ergänzung, aber manchmal hat man Gefühl, dass es Menschen gibt, die diesen Satz durchaus auf die Probe stellen wollen: um zu verstehen in welch feindlicher Umgebung ein Cultor Beitrag ensteht, muss ich zum einleitenden Satz wohl ein Erklärung abgeben. Keine Sorge, dafür gibt es nachher viele Bilder und wenig Text aus einem schlaflosen Cultor-Gehirn.
Ich stelle mir vor, dass im geheimen Hauptquartier der I.O.z.F.s.J (Internationalen Organisation zur Förderung schlafloser Jungeltern) markerschütterndes und hämisches Gelächter durch die unterirdischen Gänge gehallt haben müssen, als der Vorschlag zur Produktion von jugendverfügbaren Miniaturinstrumenten vorgebracht worden ist. Jedes Kind auf diesem Planeten soll den Zugang zu kleinen Schlagzeugen, Gitarren und Mini-Pianos haben. Ich bin mir sicher, das steht in irgendeiner Menschensrecht-Charta oder zumindest im Werbetext eines MC Donalds-Happy Meals (Junior Tüte für meine Brüder und Schwestern aus den goldenen 90ern), das reicht völlig. Wie kam nun eins dieser Höllengeräte in den edlen Cultor-Haushalt?! Die liebenden Augen der Großeltern erblickten wohl das farbtechnisch optimal zur fein säuberlich abgestimmten Inneneinrichtung des Cultorischen Familiensitzes passende Piano und kauften es einem netten Herren am Flohmarkt zum Preis eines Kaffees ab. Es hätte Sie eventuell stutzig machen können, dass der gute Mann Tränen der Freude vergoss oder vielleicht die Farbgebung des Instruments im Naturreich universell als Todeswarnung benutzt wird. Oder war es ein kleiner aber feiner Gedanke der Rache für 7 Jahre Studium der Tochter (meiner Frau), der sie dazu veranlasste die kleine Höllenmaschine zu erwerben?
Wie dem auch sei, das Gerät des Teufels fand seinen Weg in das Herz der Cultorischen Wirkungsstätte wie einst das Trojanische Pferd. Werter Leser, wie klingt „alle meine Entchen“ in Cis-Dur, wenn ein selbsternannter atonaler Musiker unter 3,8 Promille es spielt und seiner Eifersucht auf Mozart freien Lauf lässt? Wie klingt es, wenn man seinen Kopf freudig auf eine Tastatur rammt, um auch garantiert eine Dishamrmonie der anderen Art zu erzeugen?!
Fragen Sie mich, bzw. sehen Sie es in meinen liebenden Augen…. ob die I.O.z.d.F.s. wohl noch fördende Mitglieder aufnimmt und Interesse an einer Erweiterung in Richtung Senioren andenken möchte?!
Von Buckeln und Kreisen
Zurück zum Thema (Oropax sei Dank): der Schildbuckel selbst ist aus echtem Stahl und daher recht schwer. Damit der Schild daher nicht zu schwer wird, habe ich mich für 10 mm starkes Pappelsperrholz entschieden.
Mit der Kreisschablone wurde der Schild herausgefräst. Am besten man macht 2-3 Durchgänge, damit der Fräserabtrag nicht zu groß wird. Befestigt wurde das ganze mit doppelseitigem Klebenband auf der Arbeitsunterlage, das funktioniert hervorragend.
Den Griff habe ich aus einem schönen Stück Esche gefertigt und ihn gleich mit dem Schildbuckel verschraubt.
Zum Schluss noch etwas Farbe, ein blau-weißes Karomuster und dann war der Schild auch schon fertig.
Hej Cultor, (falls die Vikinger schon Hej sagten)
wie immer: sehr nette Rahmengeschichte! Das Werkstück diesmal fast einfach 😃
Interessant wäre noch etwas Info zum Schildbuckel gewesen! Der hat ja schon eine Delle, erste Kampfspur?
Lieber Jungvater!
Du könntest das Schild in Miniatur doppelt als Ohrenschutz für deinen Elternschlafsverein fertigen. Damit bekommst du unermesslichen Zuspruch! Natürlich musst du einen Schalldämpfer unters Eisen einbauen. Soviel zu nächsten Werkstück. Was das Großelterliche Musikinstrument trifft, macht es sich doch wunderbar im Wohnbereich der Schenker. Ein herrliches Begleitstück zum prachtvollen Wurlitzer😃